Akkordlohn - das sollten Sie darüber wissen
Was versteht man unter Akkordlohn?
Der Akkordlohn ist eine Form des Arbeitsentgelts, dessen Höhe nicht nach der aufgewendeten Arbeitszeit, sondern nach dem erzielten Arbeitsergebnis bemessen wird. Dies ist in den meisten Fällen die produzierte Stückzahl.
Die Entlohnung von Akkordarbeit erfolgt primär anhand des Outputs des Mitarbeiters. Zum Beispiel kann hier die produzierte Menge herangezogen werden, falls diese immer einheitlich ist. Sollte dies nicht der Fall sein, basiert die zu ermittelnde Zeit auf Arbeitsplänen. Jedem produzierten Teil wird hier die im Arbeitsplan ausgewiesene Zeit (Vorgabezeit) zugewiesen. Die Summe dieser Zeiten eines Monats werden dann zur Lohnzahlung herangezogen. Dazu wird der sogenannte Akkordrichtsatz ermittelt, indem die Summe der Zeiten aus den Arbeitsplänen in Relation zu den Anwesenheitszeiten des Mitarbeiters gesetzt wird.
Betriebswirtschaftliche Aspekte
Bei Akkordlohn wird der Lohn anforderungs- und leistungsorientiert differenziert. Als Leistungskennzahl wird die vom Menschen beeinflussbare Mengenleistung beziehungsweise der daraus abgeleitete Zeitgrad benutzt. Der Zeitgrad ist auf eine bestimmte Bezugsleistung bezogen.
Unterschieden wird zwischen Zeit- und Geldakkord, wobei der Zeitakkord häufiger zur Anwendung kommt.
Entlohnung von Mitarbeitern mit Akkordlohn
Die Entlohnung von Akkordarbeitern erfolgt anhand des Akkordrichtsatzes.
Vorteile
- Starker Leistungsanreiz für die Mitarbeiter.
- Ermittlung der Vorgabezeit auf Basis der REFA-Regeln ermöglicht eine optimale Gestaltung des Arbeitsablaufs.
- Vorgabezeiten können zum Zweck der Kalkulation, Kapazitäts- und Produktionsplanung genutzt werden.
- Arbeitnehmer können die Höhe seines monatlichen Arbeitsentgelts bis zu einem gewissen Grad selbst bestimmen.
Nachteile
- Arbeitsüberlastung des Mitarbeiters
- Umfangreiche Vorarbeiten zur Ermittlung der Vorgabezeit erforderlich
- Mengenleistung geht möglicherweise zu Lasten der Produktqualität
- Im Falle einer Abwesenheit erhält der Mitarbeiter als Entgelt den Durchschnitt seines Akkords. Daher besteht die Gefahr, dass sich der Mitarbeiter auch bei geringen Erkrankungen krankmeldet, um sein Entgelt nicht zu gefährden.
- Um den Akkordlohn zu sichern, wird ein Mitrabeiter erkannte Prozessverbesserungen eher nicht melden.
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